Ob ein Burnout auf LinkedIn geteilt werden soll oder dieser Teil der Arbeitswelt hier nicht hingehört und wie sich eine Workation positiv auf die Produktivität auswirken kann.
Ist LinkedIn wirklich die Plattform für ALLE Business Themen oder findet hier nur die glänzende Seite der Medaille statt?!
Denn auch wenn es schön wäre, dass Business, Gründen und erfolgreich sein nur aus Treffen mit inspirierenden Persönlichkeiten, Speeches auf den großen Bühnen der Szene und immer-weiter-nach-oben besteht, gibt es eine Kehrseite, die eine andere Realität widerspiegelt.
Diese Seite zeigt die harte Arbeit, die hinter dem ganzen Erfolg steckt. Die harte Arbeit wird zwar auf LinkedIn oft betont, aber oftmals eher glorifiziert, als, dass die Konsequenzen von 70 Stunden Wochen und immer-erreichbar-sein, offen gelegt werden.
Das Stichwort lautet Mental Health und der abschreckende Begriff der sich hinter Überstunden verbirgt “Burnout”.
Mit der Zeit hat das Thema Mental Health glücklicherweise auch auf LinkedIn Einzug gehalten. Dass ein Burnout aber oft nicht zuletzt durch Stress am Arbeitsplatz ausgelöst wird, sollte hier noch öfter thematisiert werden. Denn die Konsequenz aus den Lifestyles, die hier viele hochkarätige Unternehmer verkörpern, kann nicht selten ein Burnout ausgelöst von Stress, Überbelastung und fehlender Off-Zeit sein.
Wie kann man hier nun entgegenwirken fragt man sich nun…
Die Antwort ist so einfach, wie ernüchternd: es muss mehr thematisiert werden. LinkedIn darf nicht nur Plattform der beruflichen Erfolge sein, sondern sollte hierbei alles begleiten, was ein stressiger Arbeitsalltag mit sich bringt.
Viele Unternehmen leisten hier schon Pionierarbeit, sie beziehen das Thema Mental Health bewusst ein und sorgen sich um die physische wie mentale Gesundheit ihrer Angestellten. Clever, denn nur ein gesunder Arbeitnehmer kann effizient und langfristig für das Unternehmen arbeiten!
Also, selbst wenn man selbst nicht betroffen sein mag oder man mit seiner persönlichen Gesundheit nicht offen auf LinkedIn treten mag, sollte man sich mit dem Thema auseinandersetzen und ihm neben allen anderen Business Themen auch eine Bühne bieten!
Unter den Palmen, mit der wärmenden Sonne von oben, einem kühlen Getränk und dem Meeresrauschen im Hintergrund… das “Home Office” einrichten. Mag klingen wie ein unrealistischer Traum zwischen Arbeit und Urlaub, ist für viele aber wahrgewordene Realität mit dem Namen “Workation”.
Gerade wo der Sommer und somit die Urlaubssaison startet, findet man auf LinkedIn immer mehr Beiträge über Unternehmen, die ihren Arbeitnehmenden diesen Traum erfüllen. Die Workation ist die verkörperte Work-Life Balance. Sie soll den Arbeitnehmenden nach Zuklappen des Laptops ein wenig Urlaubs-Feeling ermöglichen.
Das ist natürlich nicht für jede Position möglich: eine Pflegerin oder Lehrkraft kann ihrer Tätigkeit wohl kaum im fernen Süden nachgehen, so sehr sie es sich auch wünschen mögen.
Doch wie sinnvoll ist dies für die restlichen Arbeitnehmenden und auch -gebenden? Traumtanzen oder modern gedachte Arbeitswelt?
Da ich selber die Erfahrung mit einer Workation gemacht habe, fällt es mir leicht hier ein Urteil zu fällen. Als ich in meiner Position in der swinx Redaktion anfing, hatte ich bereits einen Urlaub geplant, den ich nicht mehr verschieben konnte und wollte. Die Tagesplanung meines Urlaubs konnte ich allerdings anpassen.
Nachdem ich mir in meiner Urlaubsdestination ein Home Office aufgebaut hatte, arbeitete ich den Tag über. Was ich abends, nach Feierabend machte, war dann der “-ation” Teil von Workation: Vacation!
Ich konnte an den Strand gehen, Restaurants besuchen und die Zeit im Urlaub genießen. Das Wochenende wurde hier zu einem Kurzurlaub inklusive Sonnenschein, Strand und leckerem Essen! Außerdem hatte ich durch die langen Tage im Süden viel mehr von meinem Feierabend und nicht wie daheim das Gefühl, der Tag sei nun so gut wie vorbei.
Für mich war die Workation in dem Moment der perfekte Kompromiss zwischen Arbeit und Urlaub und nachdem ich wieder im heimischen Home Office ankam, fühlte ich mich trotzdem sehr erholt.
Auf meine Produktivität hatte die Workation sogar, anders als erwartet, einen sehr positiven Einfluss.. Im Vorhinein hatte ich die Sorge, dass ich mich zu sehr vom Urlaubsort ablenken lassen würde, aber tatsächlich passierte das Gegenteil: ich wachte morgens viel erholter und motivierter auf, denn die Sonne und die Freude über den schönen Arbeitsplatz erledigten den Job des Kaffees…!
Dass ich tolle Erfahrungen mit Workation gemacht habe und dies anderen Arbeitnehmern und -gebern weiterempfehlen würde, soll aber nicht falsch verstanden werden. Workation kann und soll keinen Urlaub ersetzen, es soll nicht dazu führen, dass Arbeitnehmern auch im Urlaub abverlangt wird, ihrem Tagesgeschäft nachzugehen. Im Gegenteil: Es soll zu noch mehr Erholung, Entschleunigung und Motivation führen und kurze Auszeiten auch während der Arbeitszeiten ermöglichen!
Juni, Juli, August: Alle sind im Urlaub, genießen die Ferien, sind etwas träge durch die Hitze und so entsteht das berühmt berüchtigte Sommerloch.
Es kommen keine Mails mehr an und schnell sind die lästigen Kleinaufgaben, die das restliche Jahr über liegen bleiben auch abgearbeitet. Bleibt nur noch das typische Löcher-in-die-Luft-starren und Stifte-Anspitzen.
Doch wie sieht das auf LinkedIn aus? Bleibt hier das Sommerloch aus oder strotzt die Plattform in den Sommermonaten nur so vor Leere?
Ein wenig verändert sich der Content auf LinkedIn tatsächlich in der Sommerzeit: er lockert auf.
Wo sonst relativ neutral über die neuesten Business Erfolge berichtet wird, zeigen sich das Unternehmen und seine Angestellten etwas nahbarer. Zu finden sind Fotos von Sommerfesten, fröhliche Gesichter, die auf die Erfolge des Halbjahres anstoßen und Wünsche für eine schöne Sommerzeit.
Neben den lockereren und persönlicheren Einblicken, findet nach wie vor der gewohnte Business Content statt, denn dafür steht die Plattform nunmal.
Doch ein wenig Auflockerung und Sommerstimmung schadet auch LinkedIn nicht, denn das stärkt im Endeffekt den Bezug von Nutzenden zur Community noch zusätzlich!