Ein Rückblick auf das OMR Festival 2022: DAS Event des Jahres und warum man FOMO hat, obwohl man dabei war. Darüber, was LinkedIn für jedermann und -frau für einen Mehrwert hat. Und, ob LinkedIn eine Plattform zum Inspirieren oder Profilieren ist.
Wie kann es sein, dass ich beim OMR Festival war und trotzdem mit dem Gefühl zurückgelassen werde, alles verpasst zu haben (=FOMO)?
Da fiebert man wochenlang auf DAS Marketing Event des Jahres hin, bucht Zugtickets, tauscht sich mit seinen LinkedIn Kontakten darüber aus, dass man sich unbedingt sehen muss und hat am Ende das Gefühl gar nicht da gewesen zu sein.
Man sagt immer, die Welt sei doch so klein, aber die OMR Welt scheint riesig zu sein. Hier geht man zwischen den ganzen anderen Marketern, die durstig danach sind, neue Kontakte zu knüpfen, so viel wie möglich vom Festival mitzunehmen und alle Masterclasses, Talks und Acts zu erleben, unter.
Auch die App schien hier nicht, wie erhofft der Kompass zu sein, der einen durch das Labyrinth des Online Marketings führt. Im Gegenteil: die App hat einem nur umso mehr aufgezeigt, was man auf den neun anderen Bühnen verpasst, während man gerade an der Red Stage einem Vortrag über Influencer lauscht.
Für mich war es das erste mal auf dem OMR und ich war schon im Vorhinein nicht mehr zu stoppen vor Aufregung darauf, die ganzen inspirierenden Leute, die man sonst nur über den Bildschirm verfolgt, mal in echt zu sehen und ein Stück ihrer Expertise mit nach Hause zu nehmen.
Bereits als ich den ersten Schritt in die Premium Expo gesetzt habe, wurde ich erschlagen von den ganzen Ständen, die sich gegenseitig nur so vor Spektakularität überboten. Hier ging es längst nicht mehr darum, das Unternehmen vorzustellen, sondern darum die Besucher:innen mit den überwältigenden Angeboten an Snacks und Drinks wie einen Magneten anzuziehen.
Diese Überwältigung, die sich mehr und mehr in Überforderung verwandelte, war während des gesamten OMRs mein treuer Begleiter. Ohne Orientierung und Plan wandelte ich so stundenlang durch die Hallen der Hamburger Messe und das, obwohl ich mir doch im Vorhinein so sicher war, was ich alles sehen wollte.
Influencer, die man von LinkedIn und aus gemeinsamen Kampagnen kennt, machten neben einem den Weg durch das Festival und sahen ähnlich überfordert aus, wie ich mich fühlte. Es war einfach zu viel Angebot, das nach 2 Jahren Pandemie alles aufholen sollte, was wir in dieser Zeit verpasst haben.
Doch während alle versuchten vor ihrer FOMO wegzurennen und so viel wie möglich aufzusaugen, traf man immer wieder auf bekannte Gesichter und hatte die Möglichkeit, sich mit ihnen auszutauschen. Hierbei entstand sowohl von der Kunden- als auch von der Influencer Seite der Wunsch nach einem swinx-Networking Event, welches das Who-is-Who von LinkedIn mit großen Kunden in einem Raum versammelt.
Trotz der spannenden Menschen, die wir endlich mal face-to-face treffen durften, blieb ich am Ende mit dem Gefühl zurück, alles verpasst zu haben. Die LinkedIn Beiträge, die im Nachhinein zum Festival gepostet wurden und von den persönlichen Erfahrungen jedes Einzelnen berichteten, befeuerten dieses Gefühl umso mehr. Es entstand der Eindruck, dass jeder von LinkedIn auf einem anderen Festival war, da sich die ganzen Erlebnisse so stark voneinander unterschieden.
Und das nächste OMR kommt bestimmt! Bereits auf dem Festival wurde schon für das OMR 2023 geworben. Hierfür nehme ich das Learning mit, dass man nicht alles und jeden sehen kann. Eine Überlegung wäre es auch, vorher klarer zu planen, wo man was wann sehen will, nur gehen dann die vielen wertvollen Möglichkeiten spontaner Unterhaltungen verloren.
Wie handelt ihr das und was habt ihr vom OMR Festival mitgenommen (außer FOMO), was ihr nächstes Jahr anders angehen würdet?
“Aber was bringt mir das denn, wenn ich auf LinkedIn aktiv bin?”
Diese Frage tut sich spätestens nach wenigen Minuten im Gespräch mit LinkedIn-Neulingen auf.
Mancher mag bei dieser Frage mittlerweile die Augen verdrehen, voller Unverständnis darüber, dass das Gegenüber immer noch nicht bei LinkedIn aufgesprungen ist. Wir, in der swinx Redaktion haben uns hingegen vorgenommen, diese Frage hiermit ein für alle Male aus der Welt zu schaffen und so auch die letzten LinkedIn-Muggles auf die Plattform zu holen.
Bewirbt man sich bei einem neuen Arbeitgeber, möchte dieser oft wissen, was man für ein Mensch ist. Nicht, dass er wissen will, wo man im Sommer 2016 im Urlaub war oder was man zu Mittag gegessen hat. Er möchte wissen, was man im professionellen Bereich zu bieten hat. Daher scheidet Instagram schonmal aus.
Auf LinkedIn hingegen, findet die berufliche Seite der Menschen statt, hier tauschen sie sich untereinander aus und lassen einander an ihrer Expertise teilhaben.
Die Urlaubsfotos aus Sommer 2016 werden hier ersetzt durch Austausche über die besten Marketingstrategien bekannter Unternehmen, Ideen, wie der Arbeitsalltag optimiert werden kann und lobende Kommentare für einen erreichten Meilenstein.
Doch auch über den Eindruck auf einen potentiellen Arbeitgeber hinaus, bietet LinkedIn viele Möglichkeiten, wie man von der Plattform profitieren kann.
Während manch andere Menschen teure Masterclasses bei jemandem, der einem beibringen will, wie man schnell ein erfolgreiches Unternehmen hochziehen kann, buchen, findet man auf LinkedIn die Leute, die das schon längst geschafft haben.
Hier tummelt sich die Creme-de-la-Creme der CEOs, CFOs und CTOs und treten als Thought Leader mit ihren Gedanken an die Öffentlichkeit. Und um in deren Köpfe zu schauen, muss man hier nicht einen Cent zahlen. Auf ihren Profilen findet man Tipps, Informationen und Erfahrungen ihres eigenen Werdegangs. In den Kommentaren kann man den eigenen Input hinterlassen und einen Austausch mit anderen spannenden Köpfen starten.
Auch das eigene Netzwerk kann zum A-Team gemacht werden, wenn man bei den Verknüpfungen auf den Mehrwert der Person für einen achtet. Zu vermeiden sind hier also Menschen, die fernab der eigenen Branche agieren, deren Beiträge einen nicht interessieren und die man nicht täglich ins eigene Feed geschwemmt bekommen möchte.
Achtet man auf diese Dinge, kann man sich selber ein Feed gestalten, welches angereichert ist, von inspirierenden Menschen, berührenden Botschaften und bereicherndem Wissen rund um Business.
Um die oben genannte Frage also kurz und knapp zu beantworten: LinkedIn zu nutzen bringt Dir sehr viel, denn hier verbergen sich zahlreiche potentielle berufliche Möglichkeiten, die Dir sonst verborgen bleiben!
Kürzlich beim Kaffeetrinken mit einer Freundin:
Ich: “Durch die Arbeit bin ich mittlerweile super viel auf LinkedIn unterwegs und das inspiriert mich jeden Tag!”
Sie: “Ich habe bei meinem letzten Praktikum auch angefangen, LinkedIn mehr zu nutzen, aber mir hat die Plattform nicht gefallen!”
Ich: “Wieso das denn nicht?”
Sie: “Weil die Plattform von den Leuten nur genutzt wird, um sich zu profilieren und zu zeigen, wie erfolgreich sie in dem sind, was sie machen!”
Nach einem längeren Austausch über das Thema, haben wir festgestellt, dass wir uns in einer ganz anderen LinkedIn Bubble befinden und hier auch der Grund für die unterschiedliche Wahrnehmung der Plattform liegen muss.
Sie befand sich gerade in einem Praktikum bei einem großen Unternehmen und war dementsprechend hauptsächlich mit Angestellten dieses Unternehmens vernetzt.
Ich hingegen bin mit viele Leuten aus den Bereichen Start-Up, Marketing, Entrepreneurship und PR connected. Bei meinen Vernetzungen achte ich bewusst darauf, dass mich die Leute und ihre Themen interessieren.
Aus unserem kleinen ungeplanten Fallbeispiel stellte sich also schnell das Bild heraus, dass LinkedIn oft missbraucht wird, um das eigene Ego zu pushen und dem Netzwerk zu zeigen: “schaut mal wie erfolgreich ich bin!”.
Die Branche der Start-Ups und co. hingegen scheint hier ein viel realeres Bild der Arbeitswelt zu vermitteln. Hier wird die Plattform meist variabler genutzt. Es werden unter anderem Misserfolge, Einblicke in das Privatleben, Schwierigkeiten beim Aufbau der Firma oder nützliche Tipps für all diejenigen, die sich aktuell selber ein Business aufbauen, geteilt.
Aus diesem Gespräch ging ich mit einem Learning heraus: gefällt dir nicht, was du auf LinkedIn siehst, ist nicht die Plattform schuld, sondern das Netzwerk, was du dir aufgebaut hast!
- Und das ist eigentlich eine gute Erkenntnis, denn es bedeutet, dass man selber aktiv etwas ändern kann, um sich auf der Plattform wieder wohler zu fühlen!