„War immer ein treuer Follower, aber nach der Aktion: Direkt unfollow!“So oder so ähnlich klingen häufig Kommentare unter Beiträgen, die polarisierend bis hin zu problematisch sind. Die Quintessenz aus diesem Kommentar: Wer sich in den Sozialen Medien einen Fehler erlaubt, ist abgeschrieben!
Würde man dieses harte Durchgreifen auch im echten Leben so leben, hätte das immense Konsequenzen: Jede zwischenmenschliche Beziehung wäre nach einem Fehler beendet, egal wie lange und tief diese bereits ging.
Doch wie sinnvoll ist es, jeder Person, der man lange und gerne gefolgt ist, direkt zu entfolgen, nur weil diese einmal etwas gesagt hat, was einem nicht passt. Wie undivers wäre unser Umfeld, wenn wir uns nur mit Menschen umgeben würden, die zu 100% unserer Meinung entsprechen?!
- Ich spreche hier natürlich nicht, von gewissen Maximen, die für einen persönlich indiskutabel sind!
Doch bei allen Themen, die hierüber hinaus gehen, ist der Person doch viel mehr geholfen, wenn man in eine konstruktive Diskussion einsteigt, anstatt einfach zu entfolgen. Man kann die Chance geben, Argumente in die Debatte einzubringen, die bisher nicht bedacht wurden.
Ich bin der Überzeugung, dass ein Entfolgen von Menschen, denen man bisher immer gerne gefolgt ist, nicht fair ist. Man kann nicht erwarten, Personen zu finden, die man immer zu 100% hammer findet. Es muss Raum für Meinungsunterschiede und Diskussion bleiben, erst das macht den Austausch mit anderen Personen so spannend. Vielleicht kommt man auf die Weise auch mal in die Position manche der eigenen Standpunkte zu überdenken…!
Allerdings bleibt hier zu sagen: Geht dir eine Person, der du folgst hauptsächlich auf die Nerven, dann kannst und solltest du entfolgen. Und am wichtigsten: Purer Hate bringt keinen weiter!